Hier sind noch einige Reflektionen von Ronald nach der erfolgreichen bike TransAlp 2011 im Mixed-Team mit Agnes Naumann und die Berichte der 6., 7. und 8. Etappe:

So jetzt bin ich schon wieder fast im Büroalltag, aber ein paar Zeilen kommen noch aus der Erinnerung, nachdem es letzte Woche nicht so geklappt hat. Meistens konnte ich mich zwar mit dem WLAN im Hotel verbinden, wenn die aber gerade kein oder nur sehr langsames Internet haben, dann half das natürlich nicht. Es ist echt total schwer, nach der hektischen Woche wieder zuhause produktiv zu sein. Erst jetzt kommen die ganzen Bilder wieder, für die man letzte Woche in der Hektik keine Zeit hatte. So ein Etappenrennen nimmt einen voll und ganz in Beschlag. Man fährt zwar nur 4-5h Rad, aber davor und danach ist keine Minute Zeit:

 

Aufstehen – Frühstück – Sachen zurechtlegen – Flaschen fertig machen – Flaschen auf Verpflegungspunkte verteilen – Sachen einpacken – Zielbeutel packen (Regenerationsdrink, Essen, warme Sachen etc.) – Bus packen – zum Start fahren – warm fahren – ETAPPE FAHREN 😀 – Zielverpflegung – evtl. ausfahren – Fahrt ins Hotel – Duschen – Essen – Schlafen – Massage – Räder waschen / schrauben – Flaschen waschen – Essen – nächste Etappenverpflegung planen – Schlafen. Zum Glück hatten wir fleißige Helfer und die Infrastruktur vom Moooove Team aus München.

Nachdem es auf der 6. Etappe am Anfang wieder sehr gut lief, hatten wir nach hinten Mühe unseren Platz zu halten und konnten keine entscheidende Zeit gut machen. Es sah aus wie Cross Country auf dem Höhenprofil, am Ende aber doch 3156hm! Wenigstens war das Wetter schön. Die letzte Abfahrt vom Passo Rolle nach San Martino di Castrozza war auch noch sehr schön, schön schnell und flowig, aber auch mit vielen kleinen Kickern. Übernachtet haben wir dann genau auf dem Pass, auf 2000 Metern. Das Schlafen wird in der Höhe nicht einfacher.

Ich muss mich hier auch nochmal bei unserem Opernsänger! Barry Coleman alias Squirt-Vertreter aus Dresden (http://www.salzburg-klassiker.de/Barry-Coleman-Tenor.47.0.html) bedanken, welcher uns nach dem Abbruch der 5. Etappe bis zur Abholung in seinem Crafter hat warten lassen. Ohne Ihn wären wir sicher sofort krank geworden!

Die 7. Etappe nach Trento ging erst mal lange eher bergab, bevor es nochmal einen 1200 Meter Anstieg zum Passo Cinque Croci gab. Bis dahin sind wir sehr gut mitgekommen, obwohl Agnes hinten einmal platt hatte. Mavic Crossmax SRL + NobbyNic tubeless + Schlauch :D…. Hat uns sicher 5 Minuten gekostet mit nochmal Nachpumpen und Agnes in der Abfahrt das Vertrauen in die Haltbarkeit. Und ich mit meinen milchbefüllten Reifen bin auch nicht der schnellste Schlauchwechsler. Nach der Abfahrt ging es dann fast nur noch gerade auf Asphalt, wir mussten Gruppen suchen und halten. Es wurde zäher zum Ende und Agnes hat etwas geschimpft weil ich wohl auf Asphalt bergab zu schnell gefahren wäre. Zeitnahme war bei Km 116 und nicht in Trento, damit wir nicht durch den Stadtverkehr rasen mussten. Im Ziel waren wir dann auf dem 4. Platz, mit der Pannenzeit als Rückstand auf P3! Freude…

 

Nachdem das StayInn in Schwaz www.stay-inn.at (das mit TdF-Schauen aus der Dusche) bisher das beste Hotel war, kam das Hotel in Trento www.adigehotel.it auf den 2. Platz. Das Essen war allerdings in der Hurtmühle unterhalb des Kronplatzes www.hurtmuehle.com am besten. Das schlechteste Hotel mit dem unfreundlichsten Service war dieser SkiBunker http://www.giemmehotels.com/english/marmolada/pages/profilo.html . Ansonsten war auch noch in Brixen die jugendherbergsartige Unterkunft St. Georg in Sarns zu empfehlen, aus dem 12. Jahrhundert, Web auf dem Zimmer, Waschmaschinen, sehr freundliches Personal und super Espresso!

Zurück zur letzten Etappe: Leider meinte das Wetter uns noch eine nasse Etappe spendieren zu müssen. Zum Glück war es nicht mehr so kalt! Die Berge waren auch kleiner und am Schluss leider wieder ein langes Flachstück. Nachdem bei mir auf den letzten beiden Etappen etwas die Luft raus war, war heute bei Agnes der Wurm drin. Direkt nachdem sie das kundtat, schwärmte sie von Chips und anderen während des Radfahrens nicht realisierbaren Dingen. Wir fuhren so weit hinten wie lange nicht und die “Rucksackdichte” nahm zu. Irgendwann hatten wir uns dann in einer kleinen Gruppe mit dem Haibike-Karwendel Mixed-Team stabilisiert und dieses dann im Flachstück durch wechselnde Führungsarbeit von Hans Oberkalmsteiner und mir ins Ziel nach Riva gebracht. Es ist immer wieder komisch, dass sich Männerteams da nur reinhängen und selbst nichts machen. Würde mir der Stolz verbieten.

Da wir mit Haibike gleichauf über die Ziellinie gefahren sind, war es für die 8. Etappe auch Platz 8. Insgesamt somit Platz 7 in der Gesamtwertung. KO, glücklich ohne Sturz angekommen zu sein, haben wir uns danach einfach nur noch dem Essen, Trinken und Chillen hingegeben. Mein Bauch rebelliert nach einer Woche Gel und Cola noch immer…

Danke an Agnes, Claudia und unseren etwas “anderen” Schrauber Sascha. Er kam auf die glorreiche Idee die Etappe 6 mal eben schnell selbst mit Claudias Rad mitzufahren. Es dauerte dann sehr lange, bis er abends wieder seinen eigentlichen Aufgaben nachgehen konnte 😀