Twentyniner bieten viele Vorteile im Gelände – sowohl theoretisch als auch erfahrbar. Die großen Räder verursachen aber auch Nachteile, denen konstruktiv begegnet werden muss, um eine gutes Mountainbike zu bauen.

Extralite-HyperCamber-Nabe

Gerade bei den Laufrädern beißt sich die Katze in den Schwanz. Um Laufräder möglichst spritzig (oder weniger träge) zu gestalten, sollte lieber an den Felgen oder Reifen als an den Naben Gewicht gespart werden. Erklärung dafür ist das Masseträgheitsmoment bei dem die Entfernung von der Drehachse quadratisch eingeht. Werden die Räder größer, entfernt sich die Masse von Felgen und Reifen weiter von der Achse. Somit kommt es zu trägeren Laufrädern. Um dem entgegen zu wirken, werden oft möglichst leichte Felgen verbaut. Doch die großen Räder sind aufgrund des größeren Hebels und des flacheren Speichenwinkels sowieso schon weicher als die kleineren Vertreter. Dass eine leichtere und somit meist weichere Felge diesen Umstand nicht gerade verbessert, dürfte klar sein.

Extralite-HyperCamber-Nabe b3

Wenn also schon eine leichte (und weiche) Felge verbaut werden soll, muss die Steifigkeit auf andere Weise erhöht werden. Extralite versucht dies über die Vergrößerung des Speichenwinkels. Um diesen Effekt zu erklären muss etwas weiter ausgeholt werden…

Konventionelle Speichen können nur auf Zug belastet werden. Durch die schräge Stellung kann man die wirkende Kraft in einen horizontalen und einen vertikalen Anteil aufteilen (Stichwort Kräfteparallelogramm). Je flacher der Speichenwinkel, desto größer der horizontale Anteil. Um gleich große horizontale Kräfte zu “erzeugen”, müssen die unterschiedlich flach stehenden Speichen (typisch am Hinterrad) auch unterschiedlich gespannt werden. Abgesehen von der Speichenspannung wirken sich die unterschiedlichen Speichenwinkel auch auf die Seitensteifigkeit aus. Das merkt man beispielsweise sehr gut beim Abdrücken des Hinterrades. In Richtung der Antriebseite bewegt sich die Felge, aufgrund der flacher stehenden Speichen der linken Seite, weniger.

carbonfelge

Um die Steifigkeit zu erhöhen, sollte also das schwächere Glied (hier der steilere Speichenwinkel) verbessert werden. Der rechte Nabenflansch lässt sich nicht weiter nach rechts rücken, da der Ritzelblock Platz bis zum Ausfallende braucht. Aber auch eine Vergrößerung des rechten Flansches vergrößert den Speichenwinkel.

Extralite nutzt bei der HyperCamber einen aufgesetzten großen Spider zur Vergrößerung des rechten Flansches. Dabei wird weiterhin auf Straight Pull Speichen und die Stirnverzahnung wie bei der HyperRear gesetzt. Das angepeilte Gewicht von 198g ist auch alles andere als schwer! Außerdem kündigt Extralite mit dem CarboCamber29 Laufradsatz eine asymmetrische Carbonfelge mit 2,5 mm Versatz an. (bekannt von der FRM XMD Felge) Der Versatz verringert zusätzlich zur eingesetzten HyperCamber-Nabe den Unterschied zwischen den Speichenwinkeln.

All diese Maßnahmen sind natürlich auch am 26er Laufrad sinnvoll, jedoch schienen erst die großen Räder die Hersteller in Zugzwang zu versetzen.

Also viel Spaß mit den neuen Extralite Teilen!

Andy

Seit vergangener Woche bin ich hier auf Mallorca. Eigentlich wollte ich hier beim Pressecamp vom Multivan Merida Biking Team der Kälte von zuhause entfliehen. Aus dem wurde leider nichts. Der Schnee verfolgte uns bis hierher. Sogar am Strand von Alcudia hatte es kurzzeitig geschneit.

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Dem Wetter trotzend präsentierten wir hier unseren 300 Gästen die neuen Bikes und unser aktuelles Team für die Olympiasaison. Unter anderem hatte unsere Entwicklungsabteilung noch unsere neue 29-Zoll-Racewaffe für 2013 im Gepäck. Das neue Fully mit 106 mm Federweg bassiert auf dem aktuellen Ninety-Nine 26 Zoll. Leider ist der Prototyp aber erstmal aus Aluminium und noch nicht racebereit.

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Meine Testfahrt mit dem Teil fiel dann aber wortwörtlich in den Schnee.
Sonntags Morgen wollte ich damit auf die Teststrecke. Dann fiel aber in kurzer Zeit so viel Schnee, dass ich mich für ein Rollentraining entschied.

Einige Journalisten liessen es sich aber nicht nehmen und fuhren trotzdem mit den Bikes den ganzen Tag. Respekt!!

Auch ganz “angenehm” waren die ganzen Photoshootings mit kurzen Hosen und Trikots. Wir sind es uns ja eigentlich schon gewohnt im Februar hier zu frieren. Aber nicht gerade bei 8 Grad. Zum Glück kann ich bald wieder nach Afrika 🙂

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Trotzdem hatten wir eine Menge Spass und sogar ein paar schöne Trainings. Die Berge hier im Norden der Insel sahen wir aber nur von weitem. Da sie momentan aussehen wie die Schweizer Alpen fand niemand von uns die Motivation ins Gebirge hineinzufahren.

Cherrs Ralph!