Das Geschrei unter den Leichtbauern und MTB-Rennfahrern war groß, als Sram die neuen 10-fach-Gruppen ohne Drehgriffe auf den Markt brachte. Denn die intuitiven Schaltvorgänge und die Möglichkeit, alle Gänge auf einen Rutsch nach oben oder unten durchzuschalten, haben viele Fans. Darüber hinaus sind sie auch leichter als Trigger-Schalthebel.

Doch als Specialized-Top-Fahrer unter Sram-Fahnen Jaroslav Kulhavy mit einem XX-Schaltwerk und Drehgriffen zu sehen war, keimte bei vielen Fans Hoffnung auf. Und dann wurde es offiziell: eine neue Generation der Twister in der X.O- und der XX-Gruppe wird kommen!

Sram-XX-Twister-Gripshifter b2

Nun sind die neuen Schaltgriffe auch bei uns eingetroffen! Mit knapp 180g ohne Züge sind die neuen Twister gewichtstechnisch ebenbürtig mit den alten 9-fach-Modellen.

twister

Etwas schockierend ist die Preisentwicklung: die 10-fach Twister kosten im Onlineshop das dreifache des alten Modells (jedoch preislich vergleichbar mit den 10-fach Triggern).

Zu Srams Verteidigung muss man aber klar sagen, dass die Hebel deutlich weiter entwickelt wurden. Die geschickt Verbindung mit den mitgelieferten Klemmgriffen über “Jaws” ist dabei noch die einfachste Neuerung. Damit bilden Griff und Schalthebel eine feste Einheit. Die 76g schweren Klemmgriffe können jedoch auch gegen andere Griffe getauscht werden. Die Rasterung der Schaltung ist nun aus Metall und wird “Speed Metal” genannt. Die Lagerung des Griffs übernehmen nun drei Kugellager (vorher zwei Gleitlager) mit dem Namen “Rolling Thunder”. Die 120 Kugeln pro Griff sollen die Reibung und das Spiel minimieren und ein leichtgängiges Schalten bei jedem Wetter garantieren.

Also dann dreht mal am Griff.

Andy

PS: “Rolling Thunder” und “Speed Metal” klingt doch mal nach Rockstar-Features!

Nachdem viele CC-Racer nur noch auf zwei Kettenblättern unterwegs sind, wird nun oftmals der Antrieb weiter auf nur noch EIN Kettenblatt reduziert. Dabei steht meist die Gewichtseinsparung durch das Weglassen von Bauteilen im Vordergrund. Aber die Vereinfachung des Antriebsstrangs bringt noch weiter Vorteile mit sich: Es kann ein Schaltwerk mit kürzerem Käfig gefahren werden. Das sieht nicht nur besser aus, sondern sorgt auch für mehr Kettespannung. Außerdem wird eine potentielle Quelle für Schaltfehler ausgemerzt!

sram-kassette-PG-1080-X0 b2

Abgesehen von dicken Beinen hilft eine Kassette mit einer breiten Abstufung, um mit einem Kettenblatt im Gelände auszukommen. Während im Gravity-Bereich teilweise sogar kleine Rennrad-Kassetten benutzt werden, wird es mit konventionellen MTB-Kassetten am Berg (entweder hoch oder runter) schnell eng. Durch die Einführung von 10-fach Antrieben im MTB-Bereich sind Ritzelblöcke mit 11-36 Zähnen verfügbar.

 

Foto II

KCNC bietet inzwischen sogar eine Kassette mit 11-38 Zähnen und Titanritzeln an, womit die Bandbreite weiter vergrößert wird. Aber auch hier ist die Bandbreite immer noch eingeschränkt im Vergleich 2-fach Kurbeln und einem eng abgestuften MTB-Block. Deswegen sollte die Kettenblattgröße evtl. mit etwas mehr Sorgfalt ausgewählt werden bzw. sogar auf einzelne Strecken angepasst werden.

Shift-up-Kettenfuehrung

Neben der Bandbreite der Kassette sollte an die Führung der Kette auf dem Kettenblatt gedacht werden, denn ohne geht es im Gelände gar nicht! Die leichtesten Versionen entsprechen quasi einem festen Umwerfer, so wie die 38g leichte Führung von Shift Up. Oft funktionieren diese Führungen gut genug. Wirklich sicher geführt ist die Kette mit Führungen ober- und unterhalb des Kettenblatts, denn dann kann sich die Kette auch nicht von unten abwickeln! Diese sichere Führung der Kette auf einem Kettenblatt ist auch der Grund für die Beliebtheit von 1×10 bei All-Mountain- und Enduro-Fahrern.

Wer also feststellt, dass die vorhandende Übersetzungsbandbreite gar nicht genutzt wird oder bereit ist, sich für die bessere Führung der Kette von etwas Bandbreite zu trennen, der findet in 1×10 sicher eine Lösung.

Grüße Andy