Heute Morgen noch mit ordentlichen Halsschmerzen aufgestanden, mit der Frage ob es wohl noch bis Riva geht. Dann sah es im Ziel in Ponte di Legno für unsere “diesjährigen Verhältnisse” doch ziemlich gut aus. Doch der Reihe nach:

Gestern hatte mich schon meine Vorderbremse im Stich gelassen. Es gab einfach keinen Druckpunkt mehr. Lediglich bergab wenn die Bremsflüssigkeit ordentlich durch die Hitze ausgedehnt war, gab es wieder ein klein wenig brauchbare Bremswirkung. Nicht das Optimum, wo wir doch gerade bergab gerne Zeit rausholen. Es ließ sich aber keinerlei Austritt von Bremsflüssigkeit erkennen, so hat es Jens mit ein paar neuen Belägen versucht. Ging erst mal! Bis zum ersten Notbremsen im Startgetümmel. Hebel durchgefallen. Gutes Gefühl am Anfang der Königsetappe mit 106km und 3500hm. Immerhin gab es heute vor dem Passo Mortirolo eine 17km-Abfahrt auf der wir 1600hm am Stück vernichtet haben. Davor hielten wir uns wie immer am Anfang ganz gut. Es gab auf den Hochebenen nur 3 Anstiege mit je knapp 400hm. Zum Glück waren wir weiter vorne denn an den Steilstücken bildeten sich sofort Schiebestaus. Mit etwas Stolz kann ich sagen, dass Äggy und ich nur absteigen, wenn fast alle schon lange schieben. Geht aber eben nur bei freier Strecke. Die besagte lange Abfahrt wollte ich heute mal mit der GoPro festhalten. Leider konnte sich die GoPro nicht gut am Rad festhalten und baumelte nach ein paar Minuten am letzten Kabelbinder am Oberrohr herunter. Es wird aber später sicher trotzdem ein paar gute Impressionen geben. Das sehr schnelle italienische Internet lässt gerade das Senden vom Tagesbericht und ein paar Bildern zu. Jedenfalls sind wir gut und schnell runtergekommen, nur um dann von 600m wieder auf 2100m hoch fahren zu müssen. Das war echt hart heute!

Da ich mir für die Transalp einen Garmin Edge 800 samt den GPS-Etappendaten mitgenommen habe, sehen wir unterwegs immer genau, wo wir uns im Höhenprofil befinden. Wir lagen am Fuß vom Mortirolo auf Platz 6, es galt also etwas zu verteidigen! Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, wurde offenbar einen Tag vorher neu asphaltiert. Das fühlt sich dann an, als ob man festgehalten wird, weil die Reifen kleben bleiben. Wir haben uns lange tapfer gehalten, erst oben nach dem Pass, bei Malga Salina, hat uns dann noch das Team Fiat Rotwild überholt. Die folgende Abfahrt war teilweise nochmal extrem anspruchsvoll. Verblockt und ruppig. So lang, dass man mit den aufgepumpten Unterarmen den Lenker kaum noch halten konnte. Auch hier haben wieder  viele eine Schiebepassage draus gemacht. Das hat uns aber sicher geholfen nach hinten den Abstand zu sichern. Unten angekommen gab es wie schon in Livigno noch ein paar fiese Schlusszacken. Man denkt dann immer schon, es ist geschafft, weil man den Zielort sieht. Aber die Streckenplaner bauen noch ein paar kleine Talhänge mit ein und man fährt erst mal noch halb um den Ort herum. Egal! Geschafft! Platz 7 und jetzt 9 Gesamt. Morgen wird es nochmal anstrengend mit zwei Anstiegen über mehr als 1000m. Wir sind platt und angeschlagen, mal schauen… Ciao Ronald