Man könnte ja fast meinen, ein Plattformpedal muss, besonders im Vergleich zu Klickpedalen, nichts weiter können, als guten Grip zu bieten. Doch es zählen weitaus mehr Faktoren dazu, um die richtige Wahl zu treffen. Darum hat sich Tino aus unserer Marketingabteilung, eins der beliebtesten Flatpedals, die Crankbrothers Stamp 7 in der Größe Large, genauer angesehen und über 1 Jahr lang im Dauereinsatz getreten.

Crankbrothers Stamp 7 Large
Einsatzbereich: Tour, All Mountain, Enduro, Downhill
Pins: 10 pro Pedalseite, wechselbar
Abmessungen: 114 mm x 111 mm
Lagerung: Igus LL-Gleitlager
Material Achse: Stahl
Material Pedalkörper: 6061-T6 Aluminum
Gewicht: 370g

Warum das Stamp 7? Dafür sprachen in erster Linie die zwei zur Verfügung stehenden Käfiggrößen, die flache Bauform, das einfach zu wartende Innenleben und die Igus Gleitlager. Aber eins nach dem anderen:

Mit Schuhgröße 43 und als Verfechter einer großen Aufstandsfläche, war ich auf der Suche nach einem entsprechend großen Pedal und fand dies auch in Form des Stamp 7 in Large. Die Plattform misst 114 mm x 111 mm und bietet somit reichlich Spielraum, um die Füße darauf bewegen zu können und einen vollflächigen Stand zu haben. Die Dimensionen des Pedalkäfigs haben allerdings auch Nachteile, denn die Wahrscheinlichkeit für unliebsame Bodenkontakte steigt deutlich an. Um eben jene Pedal-Strikes zu entschärfen, hat Crankbrothers alle Außenkanten angeschrägt und reduziert somit den Aufprallwinkel.

Auf verblockten Passagen bieten die großen Stamp 7 Pedale viel Spielraum und Sicherheit. Im Falle des Falles kann man die Füße schnell vom Pedal nehmen. Bei einem Klickpedal kann das unter Umständen zu lange dauern.

Ein weiteres Mittel gegen Aufsetzer ist schlicht und ergreifend die geringe Bauhöhe. Mit 14 mm an den äußeren Kanten und 12 mm in der Mitte, fällt das Pedal schön flach aus und vermittelt einen direkten Fahreindruck. Die unterschiedlichen Höhen kommen übrigens durch die konkave Form zustande. Diese fixiert den Schuh besser als eine flache oder gar nach außen gewölbte Form und fühlt sich sehr natürlich an. Trotz der filigran anmutenden Konstruktion haben selbst massive Pedalstrikes an Felsen und Wurzeln die Stamp 7 Pedale herzlich wenig beeindruckt. Einzig die zahlreichen Kratzer zeugen von diesen unangenehmen Momenten im technischen Gelände.

Kommen wir nun zum Thema Grip. Ich bin kein Freund von sehr aggressiven Pins die 1. die Sohlen der Schuhe stark beanspruchen und 2. die Bewegung auf dem Pedal erschweren. Darum war ich sehr über die mittelmäßig bissigen Pins der Stamp 7 erfreut und fühlte mich, in Verbindung mit den Five Ten Freerider Pro Schuhen, von Anfang an pudelwohl darauf. Je nach Vorliebe lassen sich die Pins auch weiter herausschrauben und der Grip somit erhöhen. Beim Thema schrauben gibt es einen negativen Punkt zu erwähnen, denn die hohlen Pins lassen sich nur von oben mit einem 2 mm Innensechskantschlüssel herausdrehen. Sollte die Aufnahme dafür beschädigt werden, wird es etwas umständlicher einen entsprechenden Pin zu tauschen. Jedoch haben sich diese als äußerst widerstandsfähig herausgestellt und zahlreiche Einschläge in die Sandsteine der sächsischen Schweiz weggesteckt. Erfreulich: Während des Testzeitraums lockerte sich kein einziger der Pins.

Das Innenleben hat sich als genauso robust wie das Äußere herausgestellt. Grund dafür dürfte die solide Stahlachse sein, die über zwei Igus Gleitbuchsen gelagert ist. So muss das! An Gleitlagern kann nicht viel kaputt gehen und sie lassen sich sehr einfach warten und reinigen. Das habe ich nach dem Winter auch provisorisch getan. Dazu muss man einfach die 2 Schrauben an der Achse lösen und diese herausziehen. Dabei gab es keine bösen Überraschungen. Etwas Feuchtigkeit saß hinter der Gummidichtung aber das war auch kein Wunder nach dem Dauereinsatz im Winter. Abgewischt, gefettet und wieder zusammengebaut – fertig. Den „Grease port“ auf der anderen Seite des Pedals, habe ich auf Grund der einfachen Konstruktion, nie zum Nachfetten genutzt.

Fazit

Ein Fazit zu den Crankbrothers Stamp 7 Pedalen fällt leicht. Denn nach über einem Jahr Dauereinsatz, bin ich rundum zufrieden mit den Teilen. Kein Quietschen, kein Spiel, sehr hohe Nehmerqualitäten, optimaler Grip, flach und sehr schick. Die Stamp 7 gebe ich nicht mehr her!