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Auf dem Markt findet man kaum ein hochwertiges Fahrradteil aus Aluminium welches nicht eloxiert ist. Was aber eine Eloxalschicht ist, bleibt meistens unklar. Für den technisch interessierten Biker, wollen wir etwas Licht ins Dunkel bringen.

Eine Eloxalschicht ist nichts weiter als eine künstlich erzeugte Oxidschicht (Al2O3) auf dem blanken Aluminium. Künstlich ist sie deshalb, weil sie in einem gesteuerten Prozess aufgebracht wird und nicht an der Umgebungsluft wächst, wie es reines Aluminium bei Luftkontakt sofort tut. Reines Aluminium tritt demnach im Alltag nicht auf, da die Oxidbildung unmittelbar bei Sauerstoffkontakt eintritt. Dieses natürliche Oxid behindert den Aufbau einer Eloxalschicht. Daher ist es bei uneloxierten Teilen besser das Oxid abzubeizen. Bei bereits eloxierten Teilen, die neu oder andersfarbig beschichtet werden sollen, ist das Beizen unumgänglich, da die Oxidschicht immer reines Aluminium als “Nährboden” braucht. Im Oxidationsbad wächst dann auf der Metalloberfläche eine etwa 20µm dünne porige Schicht auf. In diese Poren werden dann die farbigen Partikel eingelagert und später verschlossen. Die so entstandene Eloxalschicht ist deutlich härter und damit auch abriebfester als unbeschichtetes Rohmaterial.

Den Farbwünschen sind kaum Grenzen gesetzt. Der Farbumfang ist meist nur durch das Farbarsenal und die Mischkünste der Beschichter limitiert. Eine Hoffnung muss aber begraben werden: Man kann nicht weiß eloxieren. Zu beachten ist auch, dass sich nicht jede Legierung gleich gut eloxieren lässt. Die üblichen Legierungen der 6000er und 7000er Reihe sind da problemlos. Andere, vor allem bleihaltige Legierungen reagieren mit Ausscheidungen auf das chemische Bad. Das verunreinigt das Bad und zerstört die Metallstruktur an der Oberfläche. Aluminiumguss sollte u.A. aus diesen Gründen nicht eloxiert werden.

Nach dem Erzeugen der Schicht bietet sich eine mechanische oder elektrochemische Politur an um ein glänzendes Teil zu erhalten. Noch besser wird das Ergebnis, wenn das Teil auch vor dem Eloxieren poliert wurde. Wichtig ist ach, dass nur Aluminium eloxiert werden kann. Es ist also wichtig, dass an dem Aluminiumteil keine anderen Metalle verpresst oder verklebt sind. Diese Teile kann man zwar z.B. mit Wachs abdecken, aber das ist recht aufwändig und damit teuer. Titan lässt sich auch färben, aber der Prozess unterscheidet sich deutlich vom Eloxieren. Die nötigen Chemikalien, Temperaturen und teilweise auch die Apparaturen sind andere. Interessant hierbei ist, dass sich kein dunkler, deckender Schwarzton herstellen lässt. Das liegt an der geringen Porentiefe und damit der kleiner Farbpartikelaufnahme als bei Aluminium.

Horst-Kevin 😉