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Schutzblech im Rennen?

Transgermany 2010, 1. Renntag: Wecker klingelt, Fenster auf und… es regnet in Strömen. Wie die Wirtin verkündet tut es dies seit 4 Wochen. Die Strecke führt durch Wälder, das heißt: Schlammschlacht ist angesagt. Stellt sich mal wieder die Frage: Schutzblech ja oder nein? Ich persönlich bin kein Fan von Schutzblechen, oder Mud Defendern, wie sie auf neudeutsch so schön heissen. Ich sehe beim Rennen gerne mein Vorderrad, mich ärgert das Geschlacker, ich verliere die Dinger immer und mich ärgert das Gewicht. Ein Schutzblech wiegt 110 Gramm (die Befestigungskrampe mal gar nicht mitgerechnet) und bietet zudem jede Menge Angriffsfläche für den Matsch, der an der Unterseite des Schutzbleches kleben bleibt. Nach einem Matschrennen wiegt das Ding dann mal locker 2 kg.

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Bei allem Gewichtsfetischismus ist es durchaus von Vorteil beim Rennen die Strecke zu erkennen. Ich erinnere mich an St. Wendel 2005, wo das nicht immer gut möglich war.

Matschbiker

Eine perfekte Alternative zu teuren Schutzblechen sind ein Stück LKW-Plane und 4 Kabelbinder. Alles zusammen wiegt knapp 10 Gramm und schützt genauso zuverlässig gegen eine ungewollte Fangopackung im Gesicht. Zudem lässt sich DIESES Schutzblech in jeder Werkzeugkiste verstauen.

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Montageanleitung: Je nach Gabellänge schneidet man das Stück Plane so zu, dass es so lang ist wie der Abstand zwischen unterer und oberer Gabelbrücke und so breit wie die beiden Gabelholme. Mit einem Papierlocher stanzt man 4 Löcher in die 4 Ecken der Folie und befestigt diese wie auf der Abbildung gezeigt an der Gabel. Darauf achten, dass die Folie nicht zu stramm sitzt, damit ein bißchen “Luft” vorhanden ist wenn die Gabel nach dem Einfedern abrupt ausfedert.

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LKW-Folie gibt es im Internet oder bei Markisengeschäften. Wenn man nach Resten fragt, bekommt man diese sogar oft gratis.

Viel Spaß beim nächsten Matschrennen!

Bis bald,

Eure Natascha

P.S.: An der Folie bleibt relativ wenig Matsch hängen, jedoch am Unterrohr Eures Bikes. Also wischt beim Rennen öfter mal mit der Hand am Unterrohr entlang – damit entfernt Ihr jedes mal mindestens ein Pfund Matsch.

Die Wahl des Laufrades ist ohne Zweifel eine zentrale Materialfrage im MTB-Sport. Da die Laufräder die bewegte Masse am Bike darstellen, ist es wichtig, dass diese Komponente sehr leicht ist. Insbesondere wenn der Fahrer bzw. die Fahrerin selber nicht viel Gewicht auf die Waage bringt. Allerdings muss auch die Pannensicherheit stimmen, denn eine gebrochene Speiche oder ein Plattfuß bedeutet immer eine Fahrtunterbrechung und bei Rennen kann einen diese auch schnell einen Platz auf dem Podest kosten.

Die Verwendung “normaler” Laufräder mit Schlauch und Mantel bergen das Risiko eines Durchschlags (Schlauch wird beim Aufprall zwischen Mantel und Felge eingeklemmt und weist danach meist 2 Löcher auf) oder eines eingefahrenen Dorns/Splitters. Um dies zu umgehen, wurden Tubeless-Mäntel (“UST”) und Tubeless-Felgen entwickelt. Wird dieses System dann noch mit Pannenmilch befüllt, sind quasi beide oben geschilderten Probleme eliminiert. Allerdings ist das Laufrad dann auch relativ schwer, da die Tubeless-Mäntel meist ca. 150 – 200g mehr auf die Waage bringen als herkömmliche Mäntel. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Tubeless-Mantel meist seh

r stramm auf der Felge sitzt und bei einem Defekt nur sehr schwer zu demontieren ist, insbesondere in der Aufregung während eines Rennens.

Eine perfekte Alternative sind Laufräder mit ZTR-Felgen. Durch die besondere Form des Felgenhorns dieser Felgen können nach Abdichten der Speichenlöcher mit einem speziellen Felgenband auch “normale” Mäntel unter Verwendung von Pannenmilch schlauchlos gefahren werden. Dies ergibt eine enorme Gewichtsersparnis gegenüber UST-Mänteln bei gleicher Pannensicherheit. Die einzige Panne, die einem nun noch das Leben schwer machen kann sind seitliche Reifenschlitzer. Für diesen Fall habe ich bei Rennen immer ein leeres Geltütchen dabei. Dies kann man im Falle eines Reifenschlitzers zwischen die defekte Stelle im Mantel und den neu eingezogen Schlauch legen, damit der Schlauch sich nicht durch den Schlitz drücken kann.

Bis zum nächsten Mal

Natascha

Asphaltbiker

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Hallo,

mein Name ist Natascha Binder, eigentlich Dr. Natascha Binder, aber den “Dr.” lasse ich eigentlich immer weg, weil er im Sportbereich nichts zur Sache tut.

Nach 10 Jahren Marathonlauf und Pharmaforschung leitete 2004 ein Bandscheibenvorfall eine Kehrtwende in meinem Leben ein. Nach Ausheilen des Bandscheibenvorfalls tauschte ich 2005 die Laufschuhe gegen das MTB ein und war begeistert von den schnellen Erfolgen, die ich in dieser Sportart mit viel Spaß erzielen konnte. 2006 fuhr ich einige Rennen und landete fast immer auf dem Podium, mit meinem Mann Ingo – eingefleischter Wassersportler – fuhr ich die Transalpchallenge und landete mit ihm auf Platz 12 der hart umkämpften Mixed-Wertung. Weiterhin gewann ich 2006 die Euro Bike Extremes Serie, sodass klar war: das ist MEIN Sport!

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Anfang 2007 wurde ich schwanger, radelte in der Schwangerschaft 6000 km und saß 2 Wochen nach der Geburt im September 2007 wieder auf dem Bike. Jetzt wollte ich es erst recht wissen! Elternzeit hieß für mich: die Eltern nehmen sich Zeit – und zwar für das Kind UND für SICH! Dies ließ sich mit einem speziellen Kinderanhänger perfekt umsetzen. Mit 30kg süßer Achslast wird das Training zum Genuss und vor allem hinsichtlich Kraftausdauer äußerst effektiv. Im September 2008 wurde ich Amateur-Weltmeisterin auf der Langstrecke und erhielt einen Sponsorvertrag bei einem großen Radhersteller. 2009 konnte ich diesen Titel mit einem furiosen Rennen und Unterbietung meiner Vorjahreszeit um 27 Minuten erfolgreich verteidigen.

2010 starte ich nun für das neu gegründete Team “FELT ÖTZTAL X-BIONIC“. Mein erstes Rennen, der Riva-Marathon am Gardasee war für mich mit dem 3. Platz in der Profiriege der bislang bedeutendste Erfolg meiner Karriere.

A und O bei wichtigen Rennen ist, dass das Material leicht, aber gleichzeitig zuverlässig ist. r² bietet da das Paradies auf Erden. Die Materialfrage beantwortet der Geldbeutel, die kompetente, zuverlässige und teilweise auch äußerst amüsante ;o) Beratung ist für alle Produkte gleich. Das Engagement der Dresdner Jungs ist einzigartig.

Liebe Grüße und vielen Dank

Natascha Binder

PS: Nächste Woche berichte ich über meine Erfahrungen MIT bzw. OHNE Schlauch (notubes / UST) zu fahren.

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