Letzte Woche haben wir unsere erste Smart Foot erhalten.

Die bereits auf der Eurobike 2009 gezeigte Kurbeleinheit ließ mit ihren vielversprechenden Eckdaten lange auf sich warten. Nun wurden endlich die ersten ausgeliefert.

Auf den ersten Blick

wirkt sie gegenüber ihrem eher zarten Vorgänger
sehr wuchtig. In Verbindung mit der 30mm dicken Aluachse verspricht das eine ordentliche Steifigkeit. Durch x-verschieden erhältliche Innenlager kann die Kurbel in nahezu jeden Rahmen dieser Welt adaptiert werden.
Weiterhin gefällt uns, dass vor den Lagern zusätzliche Dichtringe verbaut werden, um deren Lebensdauer zu erhöhen. Die Kurbel wird es mit 3-fach und verschiedenen 2-fach Spidern in den typischen Tune Eloxaltönen geben.

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Der Blick auf die Waage enttäuscht etwas. Auf der Waage liegt eine Smartfoot mit XX Spider und 42/28er Abstufung. Eigentlich erwartet man von Tune-Parts immer einen gewissen Benchmark. Auf jeden Fall punktet sie mit Schönheit und technischen Werten.

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Eine letzte Sache noch:

Eher untypisch ist es für eine High End Kurbel dieser Preisklasse, dass am linken Kurbelarm zwei Stahlschrauben verbaut sind. Ja ihr habt richtig gelesen – S-T-A-H-L-Schrauben.

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Aber das hat seinen Grund! Bitte nicht einfach gegen Ti-Schrauben auswechseln, da tune ab Werk hochfeste Schrauben verbaut, welche eine höhere Vorspannung erlauben.

Micha

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Als Profibiker hat man das Privileg, mit Material überschüttet zu werden und man kriegt so viele Bikes, wie man gerade will. So oder ähnlich denken die meisten Leute über uns. Ganz so ist es aber nicht – leider 😉

Trotzdem bekomme ich pro Saison etwa 6 neue Bikes. Das ist ja schön und gut. Aber wie finde ich auf jedem Bike die richtige Position, so dass ich immer von einem Bike auf das andere umsteigen kann, ohne mich unwohl zu fühlen?

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Jedes Bike hat eine andere Geometrie. Sei es das Ninenty-Six Fully oder das O-Nine Hardtail. Zu allem dazu gesellt sich dieses Jahr noch das 29″ Big Nine, das ganz anders zu fahren ist und von der Geometrie gar nicht zu vergleichen mit den kleinrädrigen Kollegen.

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Ich bin da sehr genau und versuche zumindest beim Sattel auf jeden Millimeter zu achten. Ob jetzt der Lenker 5mm weiter vorne oder die Sattelüberhöhung zum Lenker 6cm statt 5,7cm ist, stört mich nicht.
Aber der Sattel muss stimmen!!

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Darum habe ich mir aus einer Schaltafel und 4 Schrauben eine gerade Unterlage gebaut. Denn das wichtigste ist, dass ihr Bike auf einer genau im Blei liegenden Unterlage steht. Nur so könnt Ihr die Maße genau ermitteln und übernehmen.

Als erstes lote ich die Schaltafel mit einer Wasserwaage aus.
Danach montiere ich das Bike auf der Schaltafel so, dass es gerade ist.
Immer darauf achten, dass vorne und hinten ein gleich grosser Reifen auf dem Bike ist und bei beiden der gleiche Luftdruck herrscht.

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Dann messe ich beim Sattelspitz 14 cm zurück. Das ist der Punkt, an dem ich immer die Sattelhöhe Messe. Da nicht jedes Bike den gleichen Winkel beim Sitzrohr hat, ist der Sattel mal weiter vorne oder hinten. Darum kann ich nicht prinzipiell auf das Sattelrohr gehen und parallel dazu hoch messen.

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Dann nehme ich ein Senkblei und befestige die Schnur am Sattelspitz. Ich stelle jedes Bike so ein, dass der Sattelspitz 5cm hinter dem Kurbelmittelpunkt liegt.

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Wenn ich das habe kontrolliere ich nochmals die Sattelhöhe von Mitte Tretlager bis Oberkante Sattel und ziehe dann alle schrauben gut an.

Dann messe ich vom Sattelspitz bis Mitte Lenker. Das sollten bei mir etwa 55cm sein. Mit der Wasserwaage checke ich dann die Lenkerüberhöhung von Sattelspitz bis Oberkante Lenker. Die beträgt mit Riserbar ca. 6cm.

Beim Ninety-Six lasse ich den Sattel ca. 3mm weiter nach Vorne gehen, da ein Fully immer einsinkt sobald man darauf sitzt.
Beim 29″ Big Nine verwende ich keinen Riserbar sondern einen Flatbar. Sonst bin ich vorne am Cockpit viel zu hoch, da ein 29″ vorne sehr hoch baut wegen der längeren Gabel.

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folgendes Werkzeug braucht Ihr zum Vermessen:

– Meterstab oder Massband
– Senkblei mit Schnur
– Klebeband
– gerade Fläche um das Bike hinzustellen
– Kugelschreiber Papier
– Werkzeug

Viel Spaß!

Cheers Ralph

Wie schon im Lefty-Beitrag berichtet, benötigt diese tolle Gabel eine spezielle Nabe. Durch die Montagerichtung auf der Achse wird ein Laufradwechsel etwas komplizierter als beim konventionellen Vorderrad.

Bevor die Nabe von der Achse gezogen werden kann, müssen die beiden Schrauben des Bremssattels an der Aufnahme gelöst werden. Die Aufnahmen sind geschlitzt, so dass man den Bremssattel um die obere Schraube von der Bremsscheibe drehen kann (Bei größeren Scheiben, kann es sein, dass der Sattel ganz ab muss). Deswegen wäre eine “trendige” Postmount-Aufnahme eher ungünstig, da man zum Radausbau beide Schrauben komplett herausschrauben müsste. Jetzt kann die Nabe durch den integrierten Abzieher mit der Befestigungsschraube von der Achse gezogen werden. Zur Montage das ganze wieder rückwärts. Bei verschiedenen Laufrädern kann es passieren, dass sich durch Toleranzen die Bremsscheibe nicht mehr schleiffrei durch den Bremssattel läuft. (Das ist aber ein kein Lefty-spezifisches Problem!)

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Für diese Problematik gibt es jetzt eine Lösung, die eigentlich so einfach ist, dass man sich fragt, wieso Cannondale da nicht selbst drauf gekommen ist. Wenn schon die Achse der Nabe ein Bestandteil der Gabel ist, wieso nicht gleich noch mehr Teile der Nabe an die Gabel wandern lassen. Leonardi Racing aus Italien tut dies, indem die Bremsscheibe und Lagerung vom restlichen Nabenkörper getrennt werden.

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An die innere Hülse wird die 6-Loch Bremsscheibe regulär mit sechs Schrauben montiert. Die Lager befinden sich ebenfalls in diesem Bauteil, welches mittels einer Schraube mit flachem Kopf auf der Lefty-Achse montiert wird. Die Speichenflansche befinden sich an einer äußeren Hülse, welche auf die innere Hülse aufnimmt. Zusammengehalten wird das Ganze von einer großen Alu-“Schraube”, die etwas einem Kassetten-Abschlussring ähnelt. Jedoch besitzt die Schraube einen kleinen ausklappbaren Hebel, der das Einschrauben ohne weiteres Werkzeug erlaubt. Um das Bremsmoment von der Bremsscheibe zu den Reifen zu übertragen, greifen 6 Alu-Stift vom linken Nabenflansch in die Scheibenbremsaufnahme der inneren Hülse.

Jetzt kann man also ohne Werkzeug und ohne Demontage der Bremse das Laufrad ausbauen. Für ein weiteres Laufrad braucht man dann nur noch eine äußere Hülse, denn der Rest ist ja schon an der Gabel! Man spart sich also auch noch das Geld für eine zweite Bremsscheibe! 😉 Mit ca. 148g ist sie auch nur ca. 25g schwerer als ein Acros .4LNabe.
Viel Spaß beim schnellen Radwechsel.

Andy

Nachdem der Besuch beim Gardasee-Festival aufgrund fehlender News, nicht lieferbarer Parts für Twentyniner und teilweise schlechtem Wetter eher nüchtern ausfiel, haben wir uns wenigstens den Spass gemacht, den ACROS-Jungs den Rucksack zu entwenden um endlich erste eigene Bilder von der neuen hydraulischen Schaltgruppe zu machen… Leider war nur einer von beiden Triggern und keine Hydraulikleitungen im Rucksack – ich glaube die Jungs hatten bereits vermutet was wir vorhaben 🙂