Das derzeit wohl heißeste Thema im MTB-Bereich ist die immer größere Verbreitung von 2-fach-Kurbeln. Doch für wen lohnt sich der Umbau der Kurbel bzw. der Umbau der einzelnen Kettenblätter??

Die gängigsten 2-fach Übersetzungen sind 44/30 (oder 42/30) und 42/27 (bzw. 28 oder 29). In der Regel lohnt sich eine solche Übersetzung nur für geübte Fahrer. Die entscheidenden Vorteile sprechen für sich: man kann einfach länger auf der “Scheibe” (dem großen Kettenblatt) fahren und hat somit immer genügend Zug auf der Kette. Gerade auf flacheren Anstiegen und technischen Singeltrails macht sich der Vorteil des kleineren großen Kettenblattes besonders bemerkbar. Der zweite Faktor ist die geringere Schaltarbeit. Durch das kleinere mittlere Kettenblatt entfällt das Hin- und Herschalten zwischen “Rettungsring” und mittlerem Kettenblatt.

Wer also fast nie auf dem ganz kleinen 22-er Kettenblatt fährt und sich oft nicht zwischen 44 und 32 Zähnen entscheiden kann weil die Stufe zu groß ist, der sollte in jedem Fall einmal die 2-fach Kombination 42/30 ausprobieren. Wer viel im Alpinen Gelände oder im Allgemeinen viel auf dem kleinsten Kettenblatt zu finden ist, sollte einen Umrüstungsversuch lieber lassen. Er wird das kleine Kettenblatt vermissen…

Leider war ein vernünftiger Übersetzungsumbau der Kettenblätter bis jetzt entweder mit einer Investition in eine neue Kurbel oder mit einigen Stunden Bastelarbeit in der Werkstatt verbunden. Grund dafür ist die Tatsache, dass es für Standard 4-Arm-Kurbeln mit 104mm Lochkreis bisher minimal Kettenblatter mit 32 Zähnen gab.

extralite30z

Von Extralite gibt es die sogenannten Octaramp Kettenblätter. Diese ermöglichen den Umbau des ehemaligen 32Z großen Kettenblattes auf eines mit 30Z. Eigentlich ist das Konzept ganz einfach. Die bisher störenden Bohrungen für die Kettenblattschrauben wurden einfach weggelassen. Dafür wurden die Gegenmuttern der Kettenblattschrauben im CNC-gefrästen Kettenblatt integriert. Durch diesen Trick ist es nun möglich, ein kleineres Kettenblatt an derselben Stelle wie das alte Kettenblatt zu montieren.

Einziger kleiner Nachteil im Vergleich zu den originalen 2-fach Kurbeln ist, dass sich bei diesem Umbau der sogenannte Q-Faktor nicht verbessert. Die Kettenlinie zwischen Mitte Rahmen und Mitte Kettenblatt bleibt identisch. Dies sollte jedoch kein Problem darstellen. Wenn es vorher funktioniert hat wird es auch nach dem Umbau gut funktionieren… Großer Pluspunkt nach dem Umbau: eine viel bessere Übersetzung!

Der Lochkreis von 104mm ist bei allen 4-Arm Shimanokurbeln Standard (außer XTR FC-M970) Der Lochkreis selbst lässt sich nur schwer messen. Er wird gebildet, indem man einen Kreis mit den gegebenen 4 Punkten (Kettenblattschrauben Befestigung) bildet. Der Umfang des ¼ großen Teilkreis ergibt den Lochkreis der Kettenblatt-Befestigung. Dies lässt sich am einfachsten mit einer Schablone ablesen.

Viel Spass!

Euer Alex

2 Kommentare
  1. Jonas sagte:

    die Octarampblätter gibts doch schon ewig. Also neu sind die mir ne wirklich. Und Problemfrei auch nicht…

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  1. r2-bike » Blog Archive » Deutsche Ingenieurskunst sagt:

    […] mit dem im letzten Beitrag beschriebenen Kettenblatt geht es nun mit einem weiteren wichtigen Teil weiter: dem […]

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